Entbetrieblichung

Der Wandel der Erwerbsarbeit wird in den Sozialwissenschaften als Subjektivierung, Entgrenzung, Flexibilität und/oder Prekarisierung beschrieben. Arbeitsrechtlich findet der Wandel seine Entsprechung in der „Krise des Normalarbeitsverhältnisses”.
Ein wichtiger Aspekt des Wandels ist das Verschwimmen der Grenzen zwischen persönlicher Abhängigkeit/betrieblich-organisatorischer Einbindung und Selbstständigkeit („Entbetrieblichung“ der Erwerbsarbeit sowie „Entgrenzung“ in Form einer Auflösung hierarchischer Formen der Arbeitsteilung zugunsten von wettbewerbs- und marktgetriebenen, netzwerkartigen Organisationsformen). Par excellence findet dieser Wandel seinen Ausdruck in Formen der digitalen Arbeit im Betrieb und jenseits von Betrieben, insbesondere der Plattformökonomie.
Das Center for Interdisciplinary Labour Law Studies arbeitet in diesem Feld zu den folgenden Themen:
- Unselbstständigkeit, Abhängigkeit und (neue) Selbstständigkeit
- Wandel und Neuerfindung von Arbeitnehmer*innenbegriffen
- Beschäftigung im „Crowdworking“ und in der Gig Economy
- Algorithmisches Management
- Neue Kollektivitäten und Kollektivierungsformen
- Entgrenzungen von Arbeitszeit und Arbeitsort/Betrieb
- Leiharbeit, Arbeitgeberzusammenschlüsse und andere Dreiecksbeziehungen