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Doktoranden

 

Doktorand:

Heiko Artkämper

Thema der Dissertation:

"Hausbesetzer, Hausbesitzer, Hausfriedensbruch"

Kurzbeschreibung:

Hausbesetzungen sind kein Phänomen der Vergangenheit. Nach neuesten Angaben des Deutschen Mieterbundes fehlen in Deutschland 2,5 Millionen Wohnungen. Die Mieten steigen im Verhältnis zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten unproportional. Preisgünstiger Wohnraum ist Mangelware, so dass auch in Zukunft mit Hausbesetzungen als Versuch einer Lösung der Wohnraumfrage zu rechnen ist. Artkämper versucht, zu beinahe jedem möglichen Argument zur Strafbarkeit oder Straflosigkeit von Hausbesetzungen Stellung zu nehmen.

veröffentlicht:

Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995
ISBN: 3-450-59005-6

 


Doktorandin:

Antje Deckert

Thema der Dissertation:

„Strafwürdigkeit und Strafgesetzgebung – dargestellt am Beispiel des Vortäuschens diplomatischer Immunität“

Kurzbeschreibung:

Ausgangspunkt der Dissertation bildet das Vortäuschen diplomatischer Immunität unter Vorlage eines echten ausländischen Diplomatenpasses gegenüber einer Person der deutschen Strafverfolgungs-, Strafvollstreckungs- oder Bußgeldbehörden. Die Frage nach der Strafwürdigkeit dieses (bislang) nicht strafbaren Verhaltens führt über eine juristisch-terminologische Debatte zu einer der „großen“ Rechtsfragen: Unter welchen Voraussetzungen darf der Strafgesetzgeber ein Verhalten bestrafen, oder umgekehrt, muss er es bestrafen? Von konventioneller Darstellungsweise gelegentlich abweichend wird die im Strafrecht vorherrschende Rechtsgutstheorie kritisiert und, an die Arbeiten von Otto Lagodny, Ivo Appel und Gregor Stächelin anknüpfend, ein streng verfassungrechtlich ausgerichtetes System zur strafrechtlichen Normgenese vorgestellt.

veröffentlicht:

Cuvillier Verlag Göttingen 2009
ISBN 978-3-86727-903-1

 


Doktorandin:

Dela-Madeleine Halecker

Thema der Dissertation:

 „Der ‚Denkzettel’ Fahrverbot - eine kritische Bestandsaufnahme seines straf-, jugendstraf- und ordnungswidrigkeitrechtlichen Anwendungsbereiches“.

Kurzbeschreibung:

Gegenstand der Dissertation bildet eine Sanktion, die sowohl im Straf- als auch im Jugendstrafrecht sowie im Recht der Ordnungswidrigkeiten Anwendung findet – das Fahrverbot. Mit ihm kann dem Betreffenden das Verbot auferlegt werden, für die Dauer von einem bis drei Monaten Kraftfahrzeuge aller oder einer bestimmten Art im öffentlichen Straßenverkehr zu führen. Im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung wird zunächst das Wesen und die Funktion des Fahrverbotes als sog. „Denkzettel“ herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage werden sodann die Anwendungsbereiche des Fahrverbotes einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen. Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere die Frage, ob das Fahrverbot im Sinne eines „Denkzettel“ gleichzeitig in drei Rechtsbereichen mit jeweils divergierendem Sanktionscharakter und strafrechtstheoretischer Funktion verhängt werden kann.

veröffentlicht:

Nomos Verlag Baden-Baden 2009
ISBN 978-3-8329-4239-7


Doktorand:

Ulrich Lehmann

Thema der Dissertation:

"Der Urkundenbericht im Strafprozess"

Kurzbeschreibung:

Die Arbeit stellt die über 130jährige Entwicklung der Rechtsprechung zum Urkundenbericht dar, der in der StPO nicht ausdrücklich geregelt ist und deshalb von der Literatur überwiegend als unzulässig abgelehnt wird. Sie fasst den hierzu vorliegenden Streitstand systematisch zusammen. Weil eine dogmatische Auseinandersetzung mit diesem „Kind der Praxis“ bislang fehlte, ordnet die Arbeit den Urkundenbericht in das System des Beweisrechts der StPO ein. Vor dem Hintergrund des Streitstandes wird das erarbeitete Ergebnis überprüft. Abschließend definiert die Arbeit den derzeitigen Anwendungsbereich und liefert Denkanstöße zum (zukünftigen) Umgang mit Urkundenbeweisen in der Hauptverhandlung.

veröffentlicht:

Duncker & Humblot Berlin, Schriften zum Prozessrecht (PR), Band 251
ISBN Print: 978-3-428-15556-9
E-Book: 978-3-428-55556-7


Doktorand:

Denis Matthies

Thema der Dissertation:

"Exemplifikationen und Regelbeispiele - eine Untersuchung zum 100jährigen Beitrag von Adolf Wach zur "Legislativen Technik"

Kurzbeschreibung:

Inhaltlich geht es unter anderem um die Strafgesetzgebungstechnik im Bereich der Strafschärfungsgründe. Hierbei wurde herausgearbeitet, dass die Regelbeispieltechnik für besonders schwere Fälle nicht der Exemplifikationsmethode von Adolf Wach entspricht. Adolf Wach wird jedoch von Teilen der Literatur als "Vater" der Regelbeispieltechnik gesehen. Weiterhin wurde untersucht, ob die Exemplifikationsmethode von Wach sich im heutigen StGB, insbesondere auch in Grundtatbeständen findet. Und ob diese Gesetzestechnik eine Technik zur Vermeidung kasuistischer Tatbestandsfassungen sein kann.

veröffentlicht:

De Gruyter Recht Berlin, Juristische Zeitgeschichte, Abteilung 3, Band 33
ISBN: 978-3-89949-748-9

 


Doktorandin:

Kamila Matthies

Thema der Dissertation:

"Studien zur Hehlerei als Vermögensdelikt - Untersuchung über das Aufrechterhalten einer rechtswidrigen Besitz- und Vermögenslage"

Kurzbeschreibung:

Die Arbeit befasst sich mit dem Thema des Rechtsguts der Hehlerei. Es wurde vor allem die herrschende Perpetuierungstheorie, die das geschützte Rechtsgut der Hehlerei in einem Vermögen betrachtet, auf den Prüfstand gestellt. Es wurde bewiesen, dass die Perpetuierungstheorie im Ergebnis fast ausschließlich nur das Eigentum an den Sachen schützt.

veröffentlicht:

Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
ISBN: 3-540-21865-3

 


Doktorandin:

Joanna Melz

Thema der Dissertation:

"Öffentlichkeitsfahndung im Internet - Im Spannungsfeld zwischen Recht und Praxis"

Kurzbeschreibung:

Durch die Spezifik des World Wide Web tritt bei der Internetfahndung die Dissonanz zwischen dem öffentlichen Interesse an effektiver Strafverfolgung, Strafvollstreckung oder Gefahrenabwehr einerseits und den grundrechtlich geschützten Persönlichkeitsrechten einer gesuchten Person andererseits besonders deutlich hervor. Der zentrale Untersuchungsgegenstand der Arbeit betrifft die Frage, ob die im Jahre 2000 eingeführte Regelung der Öffentlichkeitsfahndung in §§ 131 ff. StPO im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß ist. Im Fokus steht dabei die Umsetzung rechtlicher Vorgaben bei der Nutzung des Internets zur repressiven und präventiven Öffentlichkeitsfahndung in der Praxis. Analysiert werden ferner die polizeirechtlichen Rechtsgrundlagen in den Bundesländern. Damit zeichnet die Studie ein Gesamtbild des aktuellen Wissens- und Praxisstandes und offenbart gesetzgeberischen Novellierungsbedarf.

veröffentlicht:

Duncker & Humblot Berlin 2021, Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Band 26
ISBN Print: 978-3-428-18028-8
E-Book: 978-3-428-58028-6


Doktorand:

Pawel Nalewajko

Thema der Dissertation:

"Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung. Eckstein der justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen in der Europäischen Union?"

Kurzbeschreibung:

Die justizielle Zusammenarbeit in der EU erreicht allmählich eine Intensität, die bis vor kurzem nur zwischen kleineren, historisch und kulturell eng verbundenen Ländern oder gar nur innerstaatlich denkbar war. Zum tragenden Pfeiler und Motor des weitgehend verwirklichten Kooperationskonzepts zwischen den Mitgliedsstaaten wurde der Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung. Das breite Anwendungsspektrum gegenseitiger Anerkennung erstreckt sich auf ausgewählte justizielle Entscheidungen aller Strafverfolgungsetappen und umfasst alle Rechtshilfegebiete. Abhängig von dem Verfahrensstadium und der Entscheidungsart ändert sich der Umfang der Anerkennungspflichten, so dass von unterschiedlichen Gestalten des Anerkennungsgrundsatzes ausgegangen werden muss. Durch den Abbau der traditionellen Rechtshilfevorbehalte und Kontrollmechanismen ist sowohl die Kapazität als auch die Geschwindigkeit dieses grenzüberschreitenden Transfers wesentlich gestiegen. Das Gesamtbild des Kooperationsmodells trübt sich jedoch unter Berücksichtigung rechtsstaatlicher Gesichtspunkte.

Aus dieser Perspektive fällt die in vielen Fällen einseitige Orientierung auf Effektivitätssteigerung kritisch auf, die den im Anerkennungskonzept entstandenen Kompensationsbedarf in der Rechtsstellung von Betroffenen ungeachtet ließ. Das Anerkennungskonzept weist hier Schwächen sowohl im instrumentellen als auch im institutionellen Bereich auf. Der Lissabonner Vertrag dürfte in diesem Zusammenhang als Chance gesehen werden für die Nivellierung der Defizite in Verfahrensrechten und -garantien, die Stärkung des Rechtsschutzes auf der EU-Ebene und mehr Kohärenz in der Umsetzung und Anwendung von Rechtsinstrumenten, die auf gegenseitiger Anerkennung beruhen.

veröffentlicht:

Duncker & Humblot Berlin, Schriften zum Strafrecht, Heft 213
ISBN Print: 978-3-428-13351-2i A 86
E-Book: 978-3-428-53351-0i A 78

 


Doktorandin:

Christin Promnitz

Thema der Dissertation:

"Besserung" und "Sicherung" Eine terminogogisch-historische Untersuchung zur Bezeichnung der strafrechtlichen Maßregeln

Kurzbeschreibung:

Die Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte der Begriffe "Besserung" und "Sicherung" aus dem Titel "Maßregeln der Besserung und Sicherung", der den 3. Abschnitt des Allgemeinen Teils des StGB überschreibt. Die Betrachtung reicht bis ins 17 Jahrhundert zurück. Vor allem wird die Entstehungsgeschichte der Maßregeln analysiert.

Dabei werden die Vorschläge und Ideen des Strafrechtsreformers, Kriminologen und Kriminalpolitikers Franz von Liszt sowie die Entwürfe der Strafrechtsreformbewegung des 20. Jahrhunderts eingehend betrachtet und so die verschiedenen Schichten in der Entwicklung der Begriffe dargestellt bis hin zu ihrer Verwendung durch die Große Strafrechtskommission. Zudem wird die aktuelle Lesart des Terminus "Sicherung" vor dem Hintergrund der schrittweisen grundlegenden Umgestaltung der Regelungen zur Sicherungsverwahrung eruiert.

veröffentlicht:

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2016
gedrucktes Werk ISBN: 978-3-503-170432
e-Book ISBN: 978-3-503-1744-9


 Doktorand:

Sven Theobald

Thema der Dissertation:

"Barrieren im strafrechtlichen Wiederaufnahmeverfahren. Die Wiederaufnahme wegen neuer Tatsachen oder Beweismittel zugunsten des Verurteilten."

Kurzbeschreibung:

Das Buch stellt die Barrieren im Wiederaufnahmeverfahren zugunsten der Verurteilten dar. Theobald analysiert die Legitimation dieser Hürden und gelangt zu dem - für Strafverteidiger höchst interessanten - Ergebnis, dass an das Aditionsverfahren (Zulässigkeitsverfahren) wesentlich geringere Anforderungen gestellt werden dürfen, als dies derzeit vor deutschen Wiederaufnahmegerichten der Fall ist. 

veröffentlicht:

Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998
ISBN: 3-540-64644-2

 


Doktorand:

Michael Tsambikakis

Thema der Dissertation:

"Strafprozessuale Zeugnisverweigerungsrechte aus beruflichen Gründen. Studien zu § 53a StPO."

Kurzbeschreibung:

Müssen Personen im Strafprozess Rede und Antwort stehen, die einen anderen unterstützen, der aus beruflichen Gründen berechtigt ist, das Zeugnis im Strafprozess zu verweigern?
Geregelt ist diese Frage in § 53a StPO.§ 53a StPO ist zwar bereits über ein halbes Jahrhundert alt, hat jedoch lange Zeit in Literatur und Rechtsprechung ein Schattendasein geführt. Erst in den letzten Jahren rückte die Vorschrift wieder in den Blickpunkt der Rechtspraxis. Trotz der gesteigerten Aktualität ist eine für die betroffenen Personengruppen und auch Prozessbeteiligten notwendige Rechtssicherheit jedoch bisher nicht eingetreten. Dem tritt die vorliegende Arbeit entgegen. Sie entwickelt praktikable Abgrenzungskriterien für den Begriff des Berufshelfers, stellt verfahrensrechtlichen Probleme in den unterschiedlichsten Schattierungen dar und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf.

veröffentlicht:

Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden 2011
ISBN: 978-3-8329-6133-6