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Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Bartosz Makowicz

Am 19.6.2012 fand im Senatssaal der Europa-Universität Viadrina die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Bartosz Makowicz zum Thema „Frauen rettet unsere Wirtschaft – Zu Frauenquoten in Führungspositionen“ statt.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch eine Begrüßung des Präsidenten der Universität Dr. Gunter Pleuger sowie eine Ansprache des Dekans der Juristischen Fakultät Prof. Dr. Matthias Pechstein.

Prof. Dr. Bartosz Makowicz ist seit dem Wintersemester 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Polnisches Öffentliches Recht einschließlich Europa- und Wirtschaftsrecht. Die Besonderheit des Lehrstuhls ist die interdisziplinäre Ausrichtung, die sich aus den Tätigkeitsschwerpunkten Compliance, vergleichendes Verfassungsrecht, Wirtschaftsrecht und der Nachwuchsförderung ergibt. 

Der Lehrstuhl zeichnet sich auch durch die Vielzahl seiner erfolgreichen Projekte aus: Im Bereich des Wirtschaftsrechts veranstaltet der Lehrstuhl jährlich das Deutsch-Polnische Forum für Recht und Wirtschaft in Warschau als eine Austauschplattform für Vertreter der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft aus beiden Ländern.

Das von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung unterstützte Forschungsprojekt „Objektive Grundwerteordnung der Grundrechte“ widmet sich hingegen dem Vergleich der deutschen und polnischen Grundrechte. Im Rahmen dieses Projektes fand bereits eine Konferenz mit Verfassungsrichtern beider Länder statt.

Ein weiteres Projekt des Lehrstuhls, der Newsletter mit deutscher und polnischer Rechtsprechung, wird dank der Unterstützung der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit realisiert. Bereits über 900 Leserinnen und Leser aus beiden Ländern werden regelmäßig über den aktuellsten Stand der Rechtsprechung informiert. Im Rahmen der Nachwuchsförderung betreut der Lehrstuhl Studierende und Doktoranden.

Außerdem hat der Lehrstuhl bereits zweimal die Konferenz der Deutschen Rechtsschulen, die größte Begegnungsplattform für Jurastudierende und junge Juristen aus Deutschland und Polen, organisiert.

Des Weiteren wird im September 2012 eine Summer School im Rahmen des Forschungsprojektes „Objektive Grundwerteordnung der Grundrechte“ stattfinden. Die internationale Vernetzung des Lehrstuhls wird durch die Kontakte zum South-East Asian Center for Public Policy and Good Governance (CPG), Moscow Higher School of Economics, sowie zahlreichen universitäre Einrichtungen deutlich.

Auch die Antrittsvorlesung von Prof. Makowicz trug dem interdisziplinären Ansatz des Lehrstuhls Rechnung. Die Problematik der Frauenquoten wurde nämlich nicht nur aus rechtlicher, sondern ebenso aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht betrachtet. Neben einem Überblick über die Frauenquoten in den europäischen Mitgliedsstaaten und die kulturell-gesellschaftlichen Gründe für den Mangel an Frauen in Führungspositionen, wurden die Quotenmodelle in der EU verglichen und auf ihre Effektivität untersucht.

Im Fokus stand hier der Vergleich zwischen Deutschland und Polen, die beide keine gesetzlichen Frauenquoten haben, sondern den Frauenanteil durch weniger effektive Corporate Governance Kodizes steigern wollen. Sowohl nach dem nationalen Recht, als auch nach dem Unionsrecht besteht auch die Möglichkeit leistungsabhängige Quoten einzuführen, dies sollte jedoch die ultima ratio sein. Die Diskussion über die Einführung von Frauenquoten wird zweifellos auch in Zukunft fortgesetzt werden, da sowohl die Politik als auch die Wirtschaft und die Wissenschaft sich mit diesem Thema befassen.

 

Galerie mit Fotos der Antrittsvorlesung 

 
R-092 ©Max Mühlefeldt