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Arbeitsrecht

Worum geht es im Arbeitsrecht?

Im Arbeitsrecht geht es um die Rechtsbeziehungen in abhängiger Beschäftigung, zwischen Arbeitgeber/in und Arbeitnehmer/in. Das Arbeitsrecht hat erhebliche wirtschaftliche und soziale Bedeutung: Ungefähr 40 Millionen Menschen stehen in Deutschland in einem Arbeitsverhältnis, und dies ist für die meisten Menschen ein „sozialer Platzanweiser“ und zentraler Anker in ihrem Leben. Arbeitsrecht steht in engem Zusammenhang zum Sozialrecht/Sozialversicherungsrecht, das sich mit dem Schutz bei Lebensrisiken beschäftigt sowie Regelungen über die Teilhabe an der Gesellschaft trifft.

Arbeits- und Sozialrecht bieten dementsprechend auch jenseits der Arbeits- und Sozialgerichte vielfältige Berufsfelder:

  • Für Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Arbeitgeber ist ein fachgerechter Umgang mit dem Arbeitsrecht unabdingbare Voraussetzung eines professionellen Personalmanagements; auch in der betrieblichen und unternehmerischen Mitbestimmung (durch Betriebsrat und im Aufsichtsrat) sind arbeitsrechtliche Kenntnisse vonnöten;
  • Rechtsanwältinnen und  Rechtsanwälte beraten in kleinen, mittelständischen und großen internationalen Kanzleien sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer/innen in arbeitsrechtlichen Fragen;
  • Große Organisationen wie Arbeitgeberverbände, Kammern und Gewerkschaften beraten nicht nur, sondern gestalten das Arbeitsrecht mit;
  • Sowohl Arbeits- und Sozialrecht sind Gegenstand von Sozialpolitik und von großer politischer Relevanz. Man bedenke, dass allein im Bundeshaushalt 2013 für diesen Bereich Ausgaben in Höhe von 145 Milliarden Euro eingestellt sind. Auch beschäftigen die Sozialversicherungsträger selbst schon mehr als 370.000 Personen.
  • Arbeitsrechte sind Menschenrechte. Sowohl im Grundgesetz, in der Grundrechts-Charta der Europäischen Union als auch im Völkerrecht (Europäische Sozialcharta, Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation) finden sich zahlreiche soziale Rechte, die unmittelbar arbeitsrechtlich relevant sind. Arbeitsrecht ist so zunehmend zu einem Thema des Menschenrechtsschutzes geworden, für den zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen eintreten.