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Lecture series "Ambivalences of Strategic Litigation"

7 July 2020, 17.30 - 19.30h
Daniel Loick (Amsterdam)
Was wir nicht nicht wollen können. Die Paradoxien der Rechte und politische Praxis

Ort: Europa-Universität Viadrina
Hauptgebäude HG 109
Große Scharrnstr. 59
15230 Frankfurt (Oder)

Abstract: Wendy Brown hat das Verhältnis emanzipatorischer Bewegungen zum Recht als paradox beschrieben: Einerseits bildet das Recht einen wichtigen Kampfplatz, um reale materielle Verbesserungen zu erstreiten, andererseits bringt es aber immer auch verdinglichende, domestizierende und pazifizierende Effekte hervor. In dem Vortrag wird es darum gehen, diese Diagnose einen Schritt weiter zu verfolgen: Wann genau bietet der Kampf um Rechte die Aussicht auf politischen Fortschritt, wann ratifiziert er etablierte Herrschaftsverhältnisse? Nur im Dialog mit subalternen Bewegungen, so die zugrunde liegende These, lässt sich die Diagnose von den Paradoxien der Rechte konkret situieren.

Daniel Loick ist Associate Professor of Political and Social Philosophy an der Universität Amsterdam.. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der politischen Philosophie, der Rechts-, Kultur- und Sozialphilosophie, Sozialtheorie und politischen Theorie. Unter seinen Publikationen sind vier Bücher, Kritik der Souveränität (Frankfurt 2012, englische Übersetzung erschien 2018 als A Critique of Sovereignty), Der Missbrauch des Eigentums (Berlin 2016), Anarchismus zur Einführung (Hamburg 2017) und zuletzt Juridismus. Konturen einer kritischen Theorie des Rechts (Berlin 2017).